Leicht vorgelagert vor dem Symbolberg Südtirols liegt die Euringerspitze und Santnerspitze. Am südwestlichen Rand der Seiser Alm befindet sich das Kletterparadies Santner- und Euringerspitze beim Schlern.
Stolze 2394 m hoch ragt die Felsenwand der Euringerspitze majestätisch empor. Auf dem Foto kannst Du den Schlern sehen mit den beiden Spitzen davor. Übrigens ist der italienische Name für die Euringerspitze „Punta Euringer“.
Sie wurde, wie in der Bergwelt oft üblich, mit dem Namen des Erstbesteigers ausgestattet. Dieser mutige Mann hieß Gustav Euringer.
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Gustav Euringer (1854-1922) – Namensgeber für die Euringerspitze
Der Erstbesteiger Gustav Euringer, der 1884 als erster Mensch die Euringerspitze bezwang, stammt übrigens aus Augsburg in Deutschland. Ich möchte mir gar nicht ausmalen wie begeistert die Südtiroler damals über diesen Fakt waren 🙂
Übrigens war aber noch G. Battista Bernhard dabei. Leider geht er etwas unter, denn wegen dem Namen wird immer auf Gustav Euringer verwiesen. Die Südwand hat übrigens den Schwierigkeitsgrad 3 und diese beiden waren natürlich nicht mit der Ausstattung gesegnet, wie heutige Bergsteiger.
Für die Erstbesteigung der Südwand benötigten die beiden übrigen 1 Stunde und 45 Minuten. Damals eine schier unglaubliche Leistung.
Blick auf die Euringer und Santnerspitze vom Puflatsch Rundweg aus
Santnerspitze – auch Großer Schlernzacken genannt
Die Santnerspitze ist untrennbar mit der Euringerspitze und dem Schlern verbunden. Genau wie die Euringerspitze ist die Santnerspitze ein beliebter Kletterberg. Der italienische Name ist Punta Santner. Seine Höhe liegt bei 2414 m.
Die Santnerspitze galt unter den Einheimischen als nicht bezwingbar. Damals eher noch Großer Schlernzacken genannt. Den Namen Santnerspitze bekam er durch seinen Erstbesteiger Johann Santner. Im Jahre 1880 (02.07.1880) schaffte er das unmöglich erscheinende und bestieg die Santnerspitze.
Die Route hat heute noch den Schwierigkeitsgrad 3, was Kletterern einiges über die Herausforderung sagt. Auch hier muss man wieder anmerken, dass die Kletterausrüstung damals natürlich nicht annähernd mit der heutigen mithalten kann.
Der Erstbesteiger Johann Santner im Kurzporträt
Interessant ist übrigens die Tatsache das auch Johann Santner nicht aus der Region Seiser Alm stammt, sondern aus Bozen. Vielleicht war das ein Grund wieso er sich von den Aussagen der Einheimischen nicht einschüchtern ließ, die sich seit Jahrhunderten anhörten, dass die Spitze nicht zu bezwingen sei, und trotzdem versuchte den Großen Schlernzacken zu bezwingen.
In Seis am Schlern hat man Johann Santner zu Ehren ein Denkmal für ihn aufgestellt. Dieses soll an die spektakuläre Erstbesteigung erinnern.
Die Dolomiten – UNESCO Weltkulturerbe
Wer bereits einmal in der Ferienregion Seiser Alm Urlaub gemacht hat, der stößt immer wieder auf die im Jahre 2009 durch die UNESCO gewährte Auszeichnung: UNESCO Weltnaturerbe oder UNESCO Weltkulturerbe. Man findet beides. Meint aber dasselbe.
Die Vertreter der UNESCO waren von den Dolomiten nicht weniger begeistert als unsereins und ernannte deshalb 2009 umfangreiche Bereiche der Dolomiten mit diesem Prädikat. Natürlich gehört auch der gesamte Schlern mit Euringerspitze und Santnerspitze dazu.
Übrigens auch ein Phänomen, dass man egal in welchem Prospekt man blättert in der Region, immer wieder auf diesen Symbolberg stößt. Zahlreiche Unternehmen haben sich auch auf ihren Webseiten ein Bild von der Schlerngruppe gemacht. Man merkt gleich wie wichtig dieser Berg für die Region ist. Übrigens kann ich Euch einen Besuch im Schlernhaus empfehlen. Silvia und Harald Gasser, die Betreiber, sind sehr gastfreundlich und hier ist es wunderschön.
Der Naturpark Schlern-Rosengarten
Übrigens gehört die Seiser Alm zum Naturpark Schlern-Rosengarten. Etwas verwirrend für Touristen muss ich ehrlich sagen, denn bei meinem ersten Besuch war mir das natürlich kein Begriff. Einmal stand Naturpark Schlern-Rosengarten in den Prospekten und einmal wieder Ferienregion Seiser Alm. Wie das beides zusammenpasst ist mir dann später erst klar geworden bei den Recherchen zu meinem Blog.
Meine Eindrücke vom Schlernmassiv mit der Euringer- und Santnerspitze
Gleich am zweiten Tag sind wir ja mit der Seiser Alm Bahn auf die Hochalm gefahren und dann den Puflatsch-Rundweg gelaufen. Dabei läuft man aus Compatsch weg vom Schlern und hat dann relativ schnell einen fantastischen Blick oberhalb von Compatsch auf das Schlernmassiv mit den beiden Spitzen.
Natürlich habe ich Euch Fotos hier rein gemacht. Der Schlern ist wirklich beeindruckend und ich hab erst da verstanden, warum die Südtiroler diesen Berg zum Symbolberg gemacht haben. Neben den drei Zinnen einer der beeindruckendsten Bergkulissen in den Dolomiten. Obwohl ich ehrlich zugeben muss, dass die drei Zinnen mich noch mehr beeindruckt haben.
Eine andere Wanderung führte mich auf den Schlern und wir machten Rast im Schlernhaus. Dieses war übrigens seinerzeit nicht von allen Personen gewollt und der Bau wurde von vielen zuerst als relativ sinnlos abgetan. Aber der Erfolg gab den Erbauern recht und das Schlernhaus wurde inzwischen mehrfach erweitert und umgebaut.
Es ist schon ein erhabenes Gefühl dort zu sitzen und etwas zu trinken und zu essen. Der Ausblick ist wahrlich fantastisch und ich kann Euch das nur empfehlen. Ein Kletterer bin ich wirklich nicht und ich würde wahrscheinlich schon sterben, wenn ich nur 10 m hochklettern müsste an der Euringerspitze. Aber die Faszination und den Mut dieser Menschen bewundere ich aufrichtig.
Für ein Like bedanke ich mich 🙂